letzte Aktualisierung am 21. Januar 2021 durch Redaktionsteam
ein Beitrag von Jessica Arndt
Inhalt
Die Meditation ließ mich erwachen
Ich meditiere sehr gern. Meist für mich allein, gern morgens, bevor meine Familie aufsteht und in den Tag startet.
Manchmal falle ich dabei wieder in einen Halbschlaf. Das stört mich aber nicht weiter. Ich sage mir dann, dass mein Unterbewusstsein die Botschaft auf eine andere Weise aufnimmt.
Nicht so gestern. Da war ich bei meiner Meditationseinheit hellwach. Es ging um Empathie und Mitgefühl, um Einfühlungsvermögen und Verstehen. Um Miteinander sein.
Ich habe mir diesen Text mehrfach angehört. Habe ihn letztlich sogar aus der Audiodatei mitgeschrieben, um es weiterhin verfolgen und nachlesen zu können.
Mitgefühl und Empathie…
Es hat mich den ganzen Tag begleitet.
Dieses Jahr 2020, das auf eine Art nun endlich seinem Ende entgegengeht, auf der anderen Seite aber gefühlt nicht vorhanden war, wurde durch so viele Eindrücke bestimmt. Vieles davon hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgedacht.
Von außen betrachtet überwogen die Nachrichten mit Horrorszenarien und Schreckensmeldungen und panikartiger Endzeitstimmung bis hin zu Wattebausch gepolsterten Transformationsbotschaften und dass in allem etwas Positives zu finden ist.
Gerade zum Ende dieses Jahres empfinde ich es als sehr schwer, da eine Balance zu halten und nicht in das eine oder andere Lager abzukippen.
Und wieder beschäftigten mich da die beiden Worte Mitgefühl und Empathie.
Für wen empfinde ich Mitgefühl? Mit wem kann ich empathisch fühlen?
Schaffe ich es, meine innere Einstellung, in Verbindung mit meinem persönlichen Erleben in diesem Jahr authentisch zu vertreten?
Wie entscheide ich mich in diesem Zusammenhang?
Vorsicht vor der Egofalle
Ich war beim Hören dieser Audio-Meditation so wach, weil mir wieder aufgefallen ist, wie schnell ich in meine Egofalle tappe.
Wie schnell ich mir sage, dass ich ja mitfühlend bin, dass ich empathisch bin und natürlich auch daran arbeite, urteilsfrei jedem Menschen zu begegnen. Und dann fühle ich in mich hinein…..
Und merke, dass sich diese Dinge grad gar nicht stimmig anfühlen. Und frage mich: Warum? Und es kommt keine Antwort. Ich frage lauter: WARUM? Und wieder kommt keine Antwort.
Es regt sich leise ein Gefühl, eine kleine Wut, eine kleine Ohnmacht. Das macht mich stutzig. Wie passen Mitgefühl und Empathie mit Wut und Ohnmacht zusammen? Und wo kommt jetzt diese Traurigkeit her?
Zu viele Fragen, denn das Warum ist immer noch unbeantwortet. Die Wut will gehört werden, sie will keine rosaroten Wattebäusche. Sie findet einen super Zuhörer.
Mein Ego fühlt sich plötzlich sehr dramatisch ungerecht behandelt. Und es findet ebenfalls Gehör in meinem Schmerzkörper. Ich will diese Gefühle nicht mehr, ich will meinen Körper zum Schweigen bringen.
Nun habe ich in vielen Sitzungen gelernt, dass der richtige Weg ein anderer ist. Ich entscheide mich für Yoga und horche in mich hinein, lasse das Ego wüten und schaue nach meinem Herzen.
Es blutet und weint. Ja, ich habe es verletzt. Ich habe es sich nicht öffnen lassen für mein wütendes Ego.
Und je mehr Bewusstheit durch die Yoga-Übungen auf mein Herz gerichtet wird, je mehr ich es fühle und auch körperlich wahrnehme, umso mehr darf die Wut verblassen.
Dein Herz zeigt Dir den richtigen Weg
Sie wird zahm und ist akzeptiert, sie hat Mitgefühl erfahren. Echtes Mitgefühl. Mit offenem Herzen. Und mit einem JA. Ich sitze auf meiner Yoga-Matte und empfinde eine tiefe Dankbarkeit und tiefe Verbundenheit zu meinem Herzen. Es zeigt mir den Weg zu den Dingen, die wirklich wichtig sind. Es zeigt mir, welche Sorgen meine Seele hat.
Und es zeigt mir, wie ich wahrhaftiges Mitgefühl empfinde und eine tiefe Empathiefähigkeit entwickle. Meine Seele will an solchen Aufgaben wachsen. Und bringt diesen Wunsch durch das körperliche Empfinden zum Ausdruck.
Sie will mir zeigen, dass trotz Wut und Traurigkeit, trotz Zweifel und Sorgen, mein Herz immer offen und voller Mitgefühl sein darf. Die Angst, mein offenes Herz könnte verletzt werden, ist unbegründet.
Ein offenes Herz ist ein fühlendes Herz, es fühlt mich. Und kann von außen nicht verletzt werden. Erst, wenn ich es verschließe, mir und auch anderen gegenüber, lasse ich es zu, dass es verletzt wird.
Öffne ich es und verschenke die Liebe, die in ihm wohnt, bleibe ich authentisch und im Mitgefühl. Und kann selbst die Wut und Traurigkeit annehmen.
Seelensorge bedeutet sein Herz zu öffnen. Für dieses Leben. Es bedeutet zu erkennen, dass dieses Leben endlich ist. Und irgendwann vorbei sein darf und das Sterben zum Leben gehört, genau wie der Tod zum Leben passt.
Es bedeutet, Vertrauen zu haben. Gottvertrauen. Und es bedeutet zu lieben. Die Zweifel und die Sorgen in uns. Unsere Ängste und Nöte. Unsere Probleme. Und alle unsere kleinen Fehler und Schwächen.
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Seelensorge ist Selbstfürsorge
Seelensorge bringt uns dahin, all diese Lebensumstände eigenverantwortlich zu erkennen und auch anzugehen.
Bewusste Entscheidungen zu treffen. Und zwar für uns, für unser Leben und für unsere Welt.
Meditationen helfen mir, meinen Geist zur Ruhe zu bringen, mein Herz zu öffnen und liebend und mitfühlend zu sein.
Selbst wenn die Wut im Bauch rumort. Sie helfen mir, mich so zu akzeptieren, wie ich bin.
Ich verändere meine Perspektive und kann mich fragen, ob etwas hinter diesen Gefühlen steckt. Ich erhalte eine Möglichkeit, mir Klarheit über diese Gefühle zu verschaffen.
Zu erkennen, ob sie schon häufiger aufgetaucht sind. Ob eine tiefere Bedeutung hinter der Symptomatik stecken könnte. Oder auch, warum ich meinen Körper nicht fühlen will.
Sie eröffnen mir einen weiteren Weg der Seelensorge. Hinzuschauen und hinzuhören, ob meine Seele mir etwas mitteilen möchte, ob ich etwas aus einem früheren Seelenleben in diesem Leben lernen darf.
Um Frieden zu finden. Für mich. Die Möglichkeit, etwas aus einem vorherigen Seelenleben zu lernen, ist eine so wertvolle und bereichernde Erfahrung. Es ist ein aktives Kümmern um die Belastungen der Seele. Um ihre Wünsche wahrzunehmen. Und um viele Emotionen und Einschränkungen zu erkennen und aufzulösen.
Liebe ist
Ich habe ein Lieblingszitat von Antoine de Saint-Exupéry aus dem kleinen Prinzen: „Die Liebe denkt man nicht. Liebe ist.“
Damit erinnere ich mich immer wieder daran, mein Herz zu öffnen. Für mich. Für die Liebe in mir. Für dieses wunderbare Geschenk, Leben zu dürfen, eine Seele zu sein, lieben zu dürfen. Und kann wahrhaftiges Mitgefühl für meine Mitmenschen empfinden und eine tiefe Empathie entwickeln.
Für mich gehört zur Seelensorge meinen Klienten gegenüber die mitfühlende Wahrnehmung ihrer Situation. Und zwar voll umfassend.
Nicht aus der Perspektive des Coachs, auch wenn ich diese Tools nutzen kann, sondern auf Augenhöhe und mit offenem Herzen. Die volle Bandbreite an Emotionen nutzend um die Liebe und den Frieden in jedem von uns finden zu können.