letzte Aktualisierung am 11. August 2023 durch Redaktionsteam
Inhalt
Laufend deine Achtsamkeit trainieren
Laufen kann dich auf natürliche Weise in den Zustand der Achtsamkeit führen indem es Dich in idealer Weise dabei unterstützt, Dich auf den gegenwärtigen Augenblick zu konzentrieren.
Achtsamkeit bezeichnet die Methode, deine Aufmerksamkeit bewusst auf deine Gedanken, Empfindungen und Emotionen zu lenken, die Dich gerade beschäftigen, ohne sie dabei beurteilen oder bewerten zu müssen. Vielleicht sorgst Du Dich ja gelegentlich auch einmal über Dinge und Ereignisse, die entweder in der Vergangenheit passiert sind oder die (nach deiner Annahme) in der Zukunft noch passieren könnten. Diese Gedanken verknüpfst Du mit Emotionen und Bewertungen und versuchst sie zu verdrängen, wenn sie für Dich emotional belastend sind. Negative Emotionen haben einen großen Einfluss auf dein Gefühlsleben. Deine Stimmung kann sich von jetzt auf gleich verändern, wenn eine Vorstellung beispielsweise Wut oder Angst in dir auslöst. In einen Augenblick kannst Du Dich so noch fröhlich fühlen, im nächsten dagegen schon zornig und ängstlich. Du tendierst dann dazu, Dich so sehr mit deinen Gedanken zu identifizieren, dass Du Dich unter Umständen ausgeliefert und hilflos fühlst. Du solltest oder besser darfst Dich jedoch nicht mehr von diesem Gedankenstrom mitreißen lassen und solltest besser zum neutralen Beobachter deiner eigenen Gedanken werden.
Achtsamkeit bedeutet im gegenwärtigen Augenblick zu sein
Der Schlüssel zur Achtsamkeit besteht darin, offen für das zu sein, was im gegenwärtigen Moment mit dir geschieht und es aufmerksam zu beobachten. Du musst aufhören, Dich mit deinen destruktiven Gedanken zu identifizieren und deine Gefühle und Dein Handeln von Ihnen leiten zu lassen. Mach Dir bewusst, was Du siehst, hörst und fühlst. Wenn Gedanken und Gefühle in dir aufkommen, akzeptiere sie einfach ohne sie gleich zu bewerten. (Solltest Du Dir damit anfänglich noch schwer fallen, findest Du hier eine hilfreiche Methode zum Bewerten deiner Gedanken, die Dich dabei unterstützen wird, dich in Achtsamkeit zu schulen). Begegne ihnen unvoreingenommen. Achtsamkeit erfordert ganz im Hier und Jetzt zu sein und Dich nicht ständig mit der Vergangenheit zu beschäftigen oder Dich über die Zukunft zu sorgen. Wenn Du einmal gelernt hast, Dich mit Hilfe der Achtsamkeit mit deinen Gedanken auseinandersetzen zu können ohne sie mit Emotionen oder Sorgen zu verbinden, wird dein Stressniveau deutlich sinken.
Die richtige Atmung fördert deine Achtsamkeit
Laufen kann dich auf natürliche Weise in den Zustand der Achtsamkeit führen. Es unterstützt Dich dabei, Dich auf auf den gegenwärtigen Augenblick zu konzentrieren. Zudem beansprucht es Dich im positiven Sinne so sehr, dass Du dich nicht mehr mit persönlichen, privaten oder beruflichen Problemen beschäftigst. Solange Du läufst, hast Du praktisch keine Sorgen. Wenn Du angekommen bist, empfindest Du ein Gefühl des inneren Friedens. In Dir erwächst Lauf für Lauf mehr das Gefühl innerer Stärke, allen Dir begegnenden Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Denkweise, die Du beim Laufen erlebst und wie Du dich nach dem Laufen fühlst, sind mit der Denkweise und den Folgen, die gemeinhin der Achtsamkeit zugeschrieben werden, nahezu identisch.
Im Zusammenhang mit Achtsamkeit werden häufig Meditation und bewusste Atmung als zielführende Techniken genannt. Die Fokussierung auf die Atmung ist eine Möglichkeit, deinen Geist von kreisenden Gedanken und belastenden Gefühlen zu befreien. Deine Aufmerksamkeit wird auf das Hier und Jetzt zu ausgerichtet. Als Läufer achtest Du bewusst oder unterbewusst immer auf deine Atmung.
Wie Du laufend meditieren lernst
Das rhythmische Element des Laufens verbindet Laufen ebenfalls mit der Meditation und dadurch auch mit Achtsamkeit. Deine Laufschritte sind wie ein Metronom und ähneln der Wiederholung eines Mantras beim Meditieren. Der Armschwung, die Schritte und das Aufsetzen der Füße auf den Boden stellen wie die Atmung sich wiederholende Handlungen dar. Diese sind für das Laufen unverzichtbar . Als Läufer musst Du dich lediglich auf eine dieser Bewegungen konzentrieren und erzielst dadurch dieselbe Wirkung wie jemand, der sich beim Meditieren auf die Atmung oder ein Mantra konzentriert. Wenn man laufen gehst, gibst DU deinem Geist die Gelegenheit, sich neu zu fokussieren. Laufen erzeugt eine veränderte Art der Gedankenverarbeitung, die der Art, wie Achtsamkeit das Denken lenkt, sehr ähnelt.
Laufend Achtsamkeit zu trainieren macht Spaß
Dich beim Laufen in Achtsamkeit zu üben ist überhaupt nicht kompliziert. Achtsamkeit kannst Du bei jeder Art des Laufens trainieren. Beim Training, genauso wie bei einem langen Lauf, einem kurzen Lauf, einer intensiven Einheit oder bei einer lockeren Joggingrunde. Um den Achtsamkeitsprozess zu fördern, besteht Dein primäres Ziel darin, Deine Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken. Du entwickelst so ein Bewusstsein für dein Wahrnehmen. Dazu zählen für die Empfindungen, Gedanken und Gefühle, die Dir durch den Kopf gehen. Achte auf deine Atmung. Immer wieder werden Dir „störende“ Gedanken durch den Kopf schwirren. Sie hängen mit Problemen bei der Arbeit oder Sorgen über ein zukünftiges Ereignis zusammen. Sie lenken deinen Fokus weg von der Gegenwart. Deine Herausforderung besteht darin, deine Gedanken und damit verbundene Gefühle und Emotionen wahrzunehmen. Dann richte deine Aufmerksamkeit langsam wieder auf das Laufen und die Gegenwart. Mit mehr Übung wird es immer einfacher, Gedanken schlichtweg als Teil des Flusses von Ideen, Empfindungen und Gefühlen zu registrieren, die den gegenwärtigen Augenblick ausmachen. Wenn Du frei von bedrückenden Gedanken einfach nur laufen und im Augenblick leben kannst, wirst Du das Laufen als noch befreiender, beglückender und lohnenswerter als jemals zuvor erleben.
Dadurch, dass Du dich beim Laufen in Achtsamkeit übst, kannst Du noch sehr viel mehr Spaß an deinen Laufeinheiten gewinnen. Es vermag Dein Gefühl etwas erreicht zu haben zu steigern. Zudem fördert es den inneren Frieden, den Du nach jedem Lauf verspüren wirst. In diesem Sinne: keep on running
Vielleicht willst Du ja dir im Anschluss an deine meditative Laufrunde gleich noch was Gutes tun. Dann geh doch einfach mal in die tiefe Hocke.
Wenn Du von deiner Laufmeditation zurückkehrst, kannst Du es auch ausnahmsweise mal mit einer kalten Dusche probieren.