letzte Aktualisierung am 19. April 2022 durch Redaktionsteam
Die Verse „Als ich mich selbst zu lieben begann“ sind wohl eine der schönsten Beschreibungen der Selbstliebe und ihrer Notwendigkeit überhaupt. Ihre Urheberin ist die amerikanische Autorin Kim McMillen. Sie schrieb sie kurz vor ihrem Tod im Jahr 1996. 2001 veröffentlichte ihre Tochter Alison ein Buch mit dem Titel: “When I Loved Myself Enough”.
Der englische Text findet sich in unterschiedlichen Quellen im Internet nahezu wortgleich, während einige der deutschen Übersetzungen dagegen zum Teil inhaltlich doch recht weit vom Original entfernt sind.
Nachstehendem Beitrag liegt auch die Absicht zugrunde, ihre wahre Schöpferin zu würdigen, da die tatsächliche Autorin der Verse nur einer verschwindet geringen Anzahl ihrer Leser bekannt ist.
Das liegt an der Tatsache, dass als Urheber der Verse fälschlicherweise immer wieder Charlie Chaplin genannt wird. Angeblich soll er die Worte anlässlich seines 70. Geburtstages am 16. April 1959 gesprochen haben.
So gelten sie noch heute als seine Geburtstagsrede, bzw. sein Geburtstagsgedicht. Zu „verdanken“ hat er diese zweifelhafte Ehre einem brasilianischen Fanclub, der Ende 2003 nach der Übersetzung des Textes in Portugiesische diesen Unsinn via Internet weltweit in Umlauf brachte.
Die neue Version wurde etwa 2008 oder 2009 ins Deutsche (“Selbstliebe”) und Englische (“As I began to love myself”) zurückübersetzt und beschert seitdem Charlie Chaplin einen Ruhm, der ihm zumindest für diese nicht von ihm stammenden Einsichten nicht zusteht.
Selbstliebe beschrieben von Kim McMillen
Nachfolgend die Lebenserkenntnisse von Kim McMillen, „alias Charlie Chaplin“:
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
verstand ich, wie sehr es jemanden beeinträchtigen kann,wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzuzwingen,
auch wenn ich eigentlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt
und dieser Mensch nicht dazu bereit ist – und das gilt auch,
wenn ich selber dieser Mensch bin.
Heute weiß ich: Das nennt man RESPEKT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich gelassen sein.
Heute weiß ich: Das nennt man SELBSTVERTRAUEN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EINFACHHEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus“.
Heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt, das nennt man BESCHEIDENHEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben.
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
Heute lebe ich jeden Tag und nenne es ERFÜLLUNG.
Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Doch als ich es mit meinem Herzen verbunden hatte,
wurde mein Verstand ein wertvoller Verbündeter.
Heute nenne ich dies WEISHEIT DES HERZENS.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen dabei neue Welten.
Heute weiß ich DAS IST DAS LEBEN!
Und hier auch noch das englischsprachige Original
„As I began to love myself“ von Kim McMillen
As I began to love myself I found that anguish and emotional suffering
are only warning signs that I was living against my own truth.
Today, I know, this is „AUTHENTICITY„.
As I began to love myself I understood how much it can offend somebody as I try to force my desires on this person, even though I knew the time was not right and the person was not ready for it, and even though this person was me.
Today I call it „RESPECT„.
As I began to love myself I stopped craving for a different life,
and I could see that everything that surrounded me was inviting me to grow.
Today I call it „Maturity„.
As I began to love myself I understood that at any circumstance, I am in the right place at the right time, and everything happens at the exactly right moment.
So I could be calm.
Today I call it „SELF-CONFIDENCE„.
As I began to love myself I quit steeling my own time, and I stopped designing huge projects for the future. Today, I only do what brings me joy and happiness, things I love to do and that make my heart cheer, and I do them in my own way and in my own rhythm.
Today I call it „SIMPLICITY„.
As I began to love myself I freed myself of anything that is no good for my health – food, people, things, situations, and everything the drew me down and away from myself.
At first I called this attitude a healthy egoism.
Today I know it is „LOVE OF ONESELF„.
As I began to love myself I quit trying to always be right, and ever since I was wrong less of the time.
Today I discovered that is „MODESTY„.
As I began to love myself I refused to go on living in the past and worry about the future. Now, I only live for the moment, where EVERYTHING is happening.
Today I live each day, day by day, and I call it „FULFILLMENT„.
As I began to love myself I recognized that my mind can disturb me and it can make me sick. But As I connected it to my heart, my mind became a valuable ally.
Today I call this connection „WISDOM OF THE HEART“.
We no longer need to fear arguments, confrontations or any kind of problems with ourselves or others. Even stars collide, and out of their crashing new worlds are born.
Today I know THAT IS „LIFE“!
Kim McMillen alias Charlie Chaplin
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