letzte Aktualisierung am 20. Mai 2020 durch Redaktionsteam
Die Forschungsrichtung der Gelotologie (aus dem griechischen „gelos“ was „Lachen“ bedeutet) untersucht die Zusammenhänge zwischen Lachen, dem Sinn für Humor, körperlichen und seelischen Wohlbefinden.
Damit ist es jetzt auch wissenschaftlich bewiesen: Lachen macht und hält gesund!
Die wichtigsten Ergebnisse:
Lachen
- entspannt und beruhigt
- verbessert deine Laune
- vermindert Stress
- reguliert den Blutdruck
- erhöht die Sauerstoffaufnahme um bis zu 400 %
- lindert selbst chronische Schmerzen
- sorgt für eine tiefere und bessere Atmung
- regt die Verdauung an
- bringt den Kreislauf in Schwung
- verbessert deinen Schlaf
Ferner macht es dich sehr viel sympathischer. Damit verbessert es deine Anziehungskraft auf andere. Denn wer hat es schon gerne mit einem „alten Griesgram zu tun?
Laut Medizinern ist eine Minute Lachen ungefähr so wirksam wie fünfundvierzig Minuten Entspannungstraining. Wenn das kein überzeugendes Argument für dich ist mal wieder herzhaft zu lachen?
Wenn du also das nächste Mal vor Lachen so richtig übersprudelst, absolvierst du zugleich das effektivste und schönste Gesundheitsprogramm der Welt.
Du bewegst nicht nur die meisten deiner einundzwanzig Gesichtsmuskeln, sondern kommst auf sage und schreibe bis zu achtzig Muskeln, die du aktivierst.
Du versetzt deinen Körper in positiven Stress, den sogenannten Eustress, der nicht nur angenehm, sondern auch gesundheitsfördernd ist.
Inhalt
Lachen aus wissenschaftlicher Sicht
Aus medizinischer Sicht findet beim Lachen eine positive muskuläre Veränderung im Bereich deiner Respiration, Vokalisation, Rumpf- und Extremitäten statt.
Dein Herz schlägt beim Lachen schneller, dein Blutdruck kommt in gesunde Bahnen und dein Sauerstoff wird vermehrt über die Atmung in deine Lungen gepumpt.
Mehr Sauerstoff in den Lungen bedeutet auch mehr Sauerstoff im Gehirn, wo er stimmungsaufhellend wirkt.
Durch das Lachen stabilisiert du nicht nur deine Stimmung und dein vegetatives Nervensystem, sondern sorgst für einen ausgeglichenen Gesamtorganismus.
Der Grund ist die vermehrte Ausschüttung von sogenannten Katecholaminen. Das sind Botenstoffe deines zentralen Nervensystems, die auch für die Stimmung verantwortlich zeichnen.
Auch deine Endorphine mischen jetzt mit. Es sind deine körpereigenen morphinähnliche Opiatverbindungen.
Sie sind maßgeblich für deine Stimmung und gute Laune zuständig.
Humor macht high:
Als Mensch, die viel lacht, lebst du nicht nur gesünder als humorlose Zeitgenossen. Du besitzt auch die Legitimation zum rechtmäßigen Drogenkonsum. Lachen kann dich nämlich sprichwörtlich „high“ machen.
Eine Glückdroge, die nichts kostet, die legal ist, nicht dick macht und außer Bauchschmerzen, feuchten Augen und Atemnot keine ernsthaften Nebenwirkungen hat.
Das liegt daran, dass du durch Lachen das Belohnungszentrum deines Gehirns (Nukleus accumbens)aktivierst.
Vor allem der Botenstoff Dopamin, der besonders kräftig ausgeschüttet wird, bindet sich an zahlreichen Andockstellen deines Belohnungssystems.
Je herzhafter dein Lachen, desto mehr Dopamin schüttest du aus.
Lachen verbessert dein Immunsystem
Was nicht nur in Zeiten von Corona von Bedeutung für dich ist: Lachen gehört zum wichtigsten Mittel der Stärkung deines Immunsystems.
Das Abwehrsystem deines Körpers wird gesteigert, was nicht nur mit einer verbesserten Infekt-Abwehr einhergeht.
Im Kampf gegen Viren und Bakterien ist Lachen ebenfalls eine wirksame Vorbeugung.
Selbst bei Krebs, Aids, Herzerkrankungen, Kopfschmerzen, ja sogar bei chronischen Angstzuständen und Depression hat sich Lachen als wirksames Rezept bewährt.
Du hast nichts zu lachen?
Ich hoffe, du zählst nicht zur steigenden Anzahl an Menschen, denen das Lachen schon vergangen ist. Einige haben es bedauernswerterweise offensichtlich schon völlig verlernt.
Egal wie ernst dein Leben auch immer sein mag: Ein Grund zum Lächeln findet sich mit der richtigen Lebenseinstellung immer.
Berücksichtigt man alle Formen der Heiterkeit, bringen es Kinder auf eine dreistellige Anzahl an Lachmomenten pro Tag. Mit Volljährigkeit wird das Lachen immer weniger. Ein Erwachsener lacht noch maximal 15-mal am Tag.
Angeblich sollen Frauen doppelt so häufig lachen wie Männer. Wenn an dieser Behauptung etwas Wahres dran ist, wäre das ein eine mögliche Erklärung, warum Frauen im Durchschnitt sieben Jahre länger leben als Männer.
Warum kannst Du das Lachen „verlernen“?
Psychologen machen die sogenannte Sozialisation (die gesellschaftliche Prägung durch Erziehung und Umwelteinflüsse) dafür verantwortlich.
Lachen ist nicht überall erwünscht. Lachen gehört sich nicht, schon gar nicht lautes Lachen am unpassenden Ort. Wie unchristlich wäre es wohl in einer Kirche zu lachen?
Auch an anderen Orten ist es unpassend und bestenfalls ein Indiz dafür wie ungebildet, unakademisch oder primitiv du bist.
Du ein wenig dein Selbstbewusstsein trainieren und mit verständnislosen Reaktionen deiner Mitmenschen umgehen lernen?
Versuchs doch einfach einmal mit einem herzhaften Lachen in einem Museum, der Oper, oder auf einer Fachveranstaltung.
Man wird dir bestenfalls Albernheit oder Unreife unterstellen. Missbilligende Blicke werden noch die sanfteste Form sein, dir Verachtung auszudrücken.
Lachen im Gesundheitswesen
Auch in der Behandlung kranker Menschen darf gelacht werden.
Die positive Wirkung von Humor auf die Genesung von Patienten ist mittlerweile bekannt. Ausgehend von den USA sind seit nunmehr 25 Jahren auch in Deutschland sogenannte Medi Clowns in Krankenhäusern und Kliniken.
Sie besuchen Kinder und mittlerweile auch Erwachsene um sie durch Spaß,Spiel und kleine Zaubereien nicht nur erfolgreich von Ihrem Leid ablenken. Sie stärken ihr Immunsystem können und so im Idealfall zu einer Genesung beitragen.
Sogar dort wo Lachen besonders schwer fällt ist es von eminenter Bedeutung.
Psychiater und Psychotherapeuten haben erkannt, dass Humor auch in der Psychotherapie einsetzbar ist.
Depressive Patienten sind in der Regel niedergeschlagen und lachen wenig bis gar nicht. Das hängt damit zusammen, dass sie (zu) wenig Lebensfreude empfinden.
Dabei ist es jedoch nicht so, dass Menschen, die unter einer Depression leiden, einen Witz nicht verstehen.
Man könnte eher sagen, dass sie vorübergehend ihren Humor verloren haben. Doch mit nachlassender Depression nimmt der Sinn für Humor (hoffentlich) wieder zu. Ein Humortraining leistet dabei wertvolle Unterstützung.
Selbst wenn die Situation einmal zum Lachen oder zumindest Schmunzeln Anlass geben könnte, gleichsam psychohygienisch nutzbringend, darf höchstens lautlos in sich hineingelacht werden
Humor als Ausdruck der Persönlichkeit
Abschließend will ich noch auf eine spannende Frage eingehen. Kann Dein Humors etwas über Dich als Mensch und Deine Person aussagen?
Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Ja, das kann er. Und zwar sehr verlässlich. Dein Humor spiegelt auf sehr verlässliche Weise Deine innere Einstellung, die Du zum Leben hast, wider.
Er sagt sehr viel über die Art und Weise aus, wie Du mit unerwarteten Ereignissen und Problemen in Deinem Leben umgehst.
Besitzt du eine hohe Frustrationstoleranz und Resilienz? Dann fällt es Dir sehr viel leichter in schwierigen Situationen, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren und im Nachhinein Dir vielleicht sogar ein Lächeln „abzuringen“.
Humor hat außerdem damit zu tun, wie du anderen Menschen begegnest und welche Wirkung du bei ihnen hinterlässt. Gelingt es dir, dein Gegenüber hin und wieder in gute Stimmung zu versetzen oder gar zum Lachen zu bringen?
Fazit: Lachen macht das Leben leichter und schöner. In diesem Sinne:
keep on smiling :-)) und „Humor ist wenn man trotzdem lacht“