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Die vier Versprechen von Don Miguel Ruiz

Erstpublikation

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letzte Aktualisierung am 15. April 2020 durch Redaktionsteam

Die Einsichten eines Tolteken

In diesem Beitrag will ich Dich auf das sehr inspirierende Buch „Die vier Versprechen“ von Don Miguel Ruiz aufmerksam machen und Dir gleichzeitig die wichtigsten Erkenntnisse daraus vorstellen.

Zugegebenermaßen hat es einige Zeit gedauert bis ich darauf stieß, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass es unter dem Themengebiet Schamanismus zu finden ist. Sehr häufig wird es so (fälschlicherweise) in die esoterische Schublade gesteckt.

Sehr schnell wirst Du jedoch erkennen, dass die vier Versprechen, von denen im Buch die Rede ist, für dein erfülltes Leben, Selbstbewusstsein und Wohlbefinden essentiell sind.

Lesen entführt Dich in eine neue, geheimnisvolle Welt


Don Miguel Ruiz stammt aus einer Familie mexikanischer Curanderos (Heiler) und Naguals (Schamanen). Er folgte dem ihm vorgezeichneten Weg jedoch zunächst nicht, sondern studierte Medizin und wurde Chirurg.

Eine Nahtod-Erfahrung nach einem Autounfall änderte sein Leben. Ruiz wurde bewusst, dass alle Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise verbunden sind. Doch ein Nebel hindert sie daran, das zu erkennen.

so widmete er sich fortan dem Studium der Lehre seiner Vorfahren. Sein Lehrer wurde sein verstorbener Großvater, der ihn in Träumen unterwies. Aus der intensiven Beschäftigung mit und der Verarbeitung dieser Erkenntnis formulierte Ruiz die vier Versprechen. Ihre konsequente Umsetzung ermöglichen es Dir dein wahres Selbst zu erkennen.

Der 2015 erschiene Kinofilm,  „8 Sekunden – Ein Augenblick Unendlichkeit“, basiert auf Ruiz Meisterwerk „Die Vier Versprechen“. Der Autor tritt darin a la Hitchcock selbst  in einer Gastrolle auf. Die Produktionsfirma Barefoot befindet sich im Besitz von Til Schweiger, der auch Co-Produzent des Films ist.

Die 4 Versprechen

1. Sei tadellos mit deinen Worten

Wähle deine Worte mit Bedacht und richte sie weder gegen Dich noch gegen andere. Außerdem solltest Du niemals Dinge sagen, die negativ sind oder die Du nicht wirklich so meinst wie Du sie sagst, was Lügen bedeutet. Du bringst damit immer eine eigene innere Ablehnung zum Ausdruck.

Beteilige dich nicht an Klatsch und Tratsch. Mit dem untadeligen Wort ist hier gemeint, dass Du Dich nicht mit deinen Worten versündigen sollst. Als Sünde gilt dabei alles was deinem wahren Kern widerspricht.

Die größte Sünde ist Dich selbst nicht so anzunehmen, wie Du bist. Dich selbst in Gedanken oder Worten abzulehnen zählt zum Schlimmsten, was Du Dir (und anderen) antun kannst.

Beispiel

Du hörst etwas Negatives über einen Menschen, wobei es zunächst überhaupt keine Rolle spielt, ob es wahr ist oder nicht. Sobald Du die betreffende Person siehst, erinnerst Du Dich an die Worte und bist durch das (Vor)Urteil voreingenommen. Nun fängst Du an mit einer anderen Person über dieses “Gerücht” zu reden und es so weiterzuverbreiten.

Doch Verurteilungen anderer betreffen immer auch deine eigene Person. Wie Du konstruktiv mit ihnen umzugehen lernst, zeigt Dir „the work“„the work“.

Du kritisierst Dich unbewusst in deinem eigenen Dialog viel zu oft, findest Dich zu hässlich, zu dick, zu sensibel, zu weich, zu zögerlich… und redest schlecht über dich selbst. Damit bekräftigst Du Dich darin, nicht gut genug zu sein und torpedierst dein Selbstbewusstsein.

 

Der einzige Weg aus diesem Dilemma ist nach Don Miguel Ruiz schlechte Gedanken über dich und andere nicht mehr durch Worte zum Ausdruck zu bringen. So bekommt das Negative in Dir keinen Raum mehr zur Entfaltung und zum Wachstum.

Diese Vereinbarung, die immens machtvoll ist, klingt sehr einfach. Du wirst bei ihrer praktischen Umsetzung jedoch erkennen, welche Herausforderung sich darin verbirgt. Aus der toltekischen Sicht manifestiert sich alles durch Worte.

Mit ihnen denkst Du, drückst Dich aus, teilst Dich anderen mit und gestaltest durch die Wahl deiner Worte die Qualität deines Lebens. Worte können zaubern, verfluchen oder verhexen. Es hängt an Dir, wie Du sie gebrauchst. Du kannst mit deinen Worten dazu beitragen, eine liebens- und lebenswerte Welt zu gestalten. Mit Worten kannst Du beflügeln, motivieren, begeistern und anderen Menschen zum Ausdruck bringen, dass Du einfach für Sie da bist, wenn sie Dich brauchen.

Oder du kannst dir (und anderen) durch Schuldzuweisungen, Kritik, Bewertungen und Verurteilungen ein negatives Weltbild erschaffen.

2. Nimm nichts persönlich

Die zweite Vereinbarung besagt: Was auch immer passiert, nimm es nicht persönlich. Wenn dir dein Freund, dessen Worte für Dich von Bedeutung sind, sagt „Ich kann und ich will Dich nicht verstehen“, geht es dabei nicht um dich, sondern es geht um ihn. Es ist Ausdruck seines eigenen aktuellen inneren Zustandes und seiner Möglichkeit dir zu begegnen.

Alles was Andere tun oder sagen ist eine Projektion ihrer eigenen Realität. Mit jeder Äußerung über andere bringt ein Mensch immer auch ein Stück weit sein Verhältnis zu sich selbst zum Ausdruck.

Wenn du diesen Traum einmal durchschaut hast, wirst du sehr viel unabhängiger von den Meinungen und Handlungen Anderer. Das Verhalten anderer wird Dich nicht mehr verletzen können, weil die Wunde nicht deine ist. Wenn dein Freund glücklich ist, wird er dir vielleicht sagen „Du bist solch ein Schatz!“ und wenn er wütend sagt er „Du bist ein solcher Idiot!“.

Wenn Du Dich selbst liebst, nimmst du das nicht mehr persönlich, sondern verstehst, dass das Verhalten eines Menschen stets ein Spiegel des Zustandes ist, indem er sich emotional gerade befindet.

Es hat nichts mit Dir zu tun

Nichts vom Verhalten eines anderen Menschen hat ursächlich mit Dir persönlich zu tun. Die Person hat ein Problem mit sich selbst, weil Du sie mit deinen Worten an einen wunden Punkt getroffen hast („getriggert“) was ihr unerwartetes und vielleicht auch unangemessenes Verhalten auslöst.

Unangemessenes Verhalten eines anderen Menschen kann niemals durch dein Verhalten bestimmt sein. Es liegt immer in den Anhaftungen oder Paradigmen des Anderen begründet.

Aus diesem Grund solltest Du Dich auch niemals von der Anerkennung, dem Lob oder der Liebe Anderen abhängig machen.

3. Triff keinen Annahmen

Du triffst, wie alle anderen auch, meist unbewusst und unbemerkt, Annahmen über alles Mögliche. Zum Beispiel darüber, was deine Mitmenschen wohl gerade denken und fühlen. Warum sie etwas tun oder auch lassen, wer sie sind, was sie können und wollen und wie sie im Idealfall sein sollten, um deinen Idealen zu entsprechen.  Dein Gehirn funktioniert recht einfach: es will verstehen, rechtfertigen und erklären.

Wenn dies gelingt fühlst Du dich sicher. Und so sorgst Du unentwegt für Missverständnisse, einfach in dem Du deine ungeprüften Annahmen glaubst und voreilige Schlüsse ziehst.

Eine sehr häufig irrige Annahme ist beispielsweise, dass ein anderer Mensch, Dir näherstehender Mensch so denkt, fühlt oder die Dinge beurteilt wie Du selbst. Diese Fehleinschätzung führt häufig zu Missverständnissen, Streit, Ärger und zieht so in der Regel (Seelen) Leid und (Herz)Schmerz nach sich.

Habe deshalb den Mut, Fragen zu stellen und auszudrücken, was Du wirklich willst und gehe nicht davon aus, dass der andere Dich wortlos versteht.

4. Gib stets dein Bestes

Gib in jeder Situation dein Bestes – nicht mehr und nicht weniger. Dein Bestes ist dabei eine variable Größe. Dein Bestes ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig. So liegt es in der Natur der Sache, dass dein Bestes manchmal sehr gut, ein anderes Mal dagegen vielleicht aber auch etwas weniger gut sein.

Das hängt unter anderem von deiner emotionalen Verfassung, deinem Energieniveau und anderem mehr ab. Dein Bestes wird zum Beispiel sehr viel besser sein, wenn du glücklich bist, als wenn Du aus irgendeinem Grund traurig oder enttäuscht bist oder Dich in einer melancholischen Verfassung befindest.

Dein Bestes zu geben heißt jedoch nicht, über deine Grenzen hinaus zu gehen und Dich dabei selbst zu überfordern. Es heißt, das an Einsatz zu zeigen, was zur Erreichung deines Ziels notwendig ist.

Wenn du versuchst, mehr als dein Bestes zu geben, handelst Du unökonomisch, wirst damit länger brauchen dein Ziel zu erreichen, sondern das Ergebnis wird im Verhältnis zu deinen Möglichkeiten auch nicht optimal sein.

Wenn  Du jedoch weniger als dein Bestes gibst, lieferst Du Dir selbst Gründe für Selbstunzufriedenheit, Selbstabwertung und Selbstverurteilung.

Beispiel

Du bist unzufrieden, weil Du etwas nicht geschafft hast, das Du Dir vorgenommen hast. Du warst  zu unkonzentriert, zu langsam, zu einfallslos… Jetzt bist Du enttäuscht, weil Du weißt, dass Du besser sein können hättest.

Manchmal hast Du vielleicht auch die ganze Nacht durchgearbeitet und bist trotzdem nicht an dein selbstgestecktes Ziel gekommen. Du warst vielleicht  zu verbissen und zu ehrgeizig und letztendlich zu überarbeitet und erschöpft und daher nicht mehr zur vollen Leistung fähig.

Wir sind enttäuscht, weil wir mehr von uns gefordert haben, als wir in der Lage waren. Mehr als dein Bestes  tun zu wollen verursacht unnötigen Stress, indem Du ein Opfer von Perfektionsstreben oder gar Perfektionswahn wirst.

Dazu sagt Ruiz: Die Qualität variiert aufgrund deiner Tagesform. Wenn du dein Bestes tust, das dir in diesem Moment möglich war, kannst du immer mit dir zufrieden sein.

Mein persönliches Fazit:

Die vier Versprechen von Don Miguel Ruiz sind ein zielführender Wegweiser zu einem selbstbestimmten, erfüllten Leben. Der Weg ist jedoch kein leichter.

Wenn es Dir jedoch gelingt, Dich dieser 4 Versprechen immer wieder zu erinnern und sie immer mehr zu einem festen Bestandteil deines Lebens zu machen, wirst Du dich persönlich weiterentwickeln und zu einer Persönlichkeit werden.

Ich finde die vier Versprechen von Don Miguel Ruiz sehr empfehlenswert – nicht nur zum Lesen, sondern auch  Impulsgeber zur praktischen Anwendung. Es braucht Zeit und Geduld, aber das ist ganz einleuchtend.

So lange, wie wir uns unliebsame Verhaltensmuster angeeignet haben, bedarf es einiger Zeit, um antrainierte Verhaltensmuster wieder ab-, bzw. umzutrainieren.

 

Persönlichkeitsentwicklung: dein wahres Ich entdecken

 

 

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