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Der Gründer

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letzte Aktualisierung am 3. März 2020 durch Redaktionsteam

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Der Gründer oder Die Macht des Serotonin

Männer und Frauen des Gründertypus haben viele Charakterzüge gemeinsam. Dieser Typ zeigt sich loyal und gewissenhaft. Pflicht, Verantwortung und ethisches Verhalten sind dem Gründertyp wichtig. Gewöhnlich ist er auch eher konventionell. Er schätzt soziale Normen und hält sich auch daran. Gewöhnlich ist er auch eher konventionell. Er schätzt soziale Normen und hält sich auch daran. Im Normalfall respektiert er Autorität, befolgt die geltenden Regeln und liebt Stunden- beziehungsweise Arbeitspläne. Der Gründertyp denkt konkret. Er ist eher nüchtern in seiner Ausdrucksweise, detailorientiert und ordentlich. Man könnte ihn als vorsichtig, aber nicht ängstlich bezeichnen. Da er über enorme soziale Talente verfügt, kann er gut mit Menschen umgehen – ob im Beruf, in der Familie oder in anderen sozialen Gruppierungen.

Verantwortlich für die Persönlichkeitsmerkmale ist ein Botenstoff namens Serotonin. Serotonin ist der bekannteste aller Neurotransmitter. Serotoninrezeptoren finden sich überall im Gehirn. Wie viel Sie von diesem Stoff produzieren, ist in Ihren Genen festgelegt. Allerdings können persönliche Erfahrungen diesen »Grundwert« verändern. Dieser Botenstoff kommt also in fast allen Regionen des Gehirns vor, daher beeinflusst er massiv dein Verhalten. Natürlich arbeitet kein System im Gehirn tatsächlich getrennt vom Rest. Serotonin beispielsweise sorgt für einen Anstieg der Östrogenwerte in Gehirnregionen, die für Denken, Emotionen und Erinnerung zuständig sind. Vielleicht ist dies ein Grund dafür, dass mehr Frauen als Männer zum Gründertyp gehören. Außerdem sorgt Serotonin für die Ausschüttung von Oxytocin einem chemischen Stoff, der mit Vertrauen und Einfühlungsvermögen zu tun hat. Möglicherweise gehen Leutseligkeit und Takt des Gründertyps auf diese drei Stoffe zurück. Dies würde auch erklären, weshalb dieser Typ mehr als die drei anderen das Bedürfnis nach Familie und einer funktionierenden Gemeinschaft empfindet und über derart ausgeprägte soziale Talente verfügt. Darüber hinaus hemmt Serotonin Testosteron in seiner Aktivität, vor allem in einem Bereich des Gehirns, der mit Angst, Aggression und Wut zu tun hat – in der Amygdala. Aus diesem Grund erscheint der Gründertyp meist ruhig und selbstsicher: Der hohe Serotoninspiegel unterdrückt aggressive Neigungen. Auch Dopamin wird von Serotonin in seiner Aktivität gebremst. Wie Sie sich erinnern werden, ist der Botenstoff Dopamin für Kühnheit und Impulsivität zuständig. Durch die Reduktion der Dopaminaktivität sorgt das Serotonin also auch für umsichtiges Verhalten. Kurz und gut: Der Serotoninstoffwechsel hat vielerlei Schnittstellen mit anderen chemischen Systemen. Für den Persönlichkeitstyp des Gründers aber ist Serotonin der entscheidende Stoff.

Loyalität und Respekt vor Autorität

Loyalität ist ein weiterer Zug des Gründertyps, den man mit Serotonin in Verbindung bringt. Natürlich ist jeder von uns in gewisser Hinsicht loyal. Wir alle lernen, welche Vorteile Treue mit sich bringt. Doch für den Entdecker stehen stets neue Erfahrungen im Vordergrund, für den Wegbereiter seine Arbeit. Dem Diplomaten hingegen gehen Familie, Menschen und große Ideen über alles. Nur der Gründer fühlt sich dem großen Ganzen wirklich verpflichtet. Für ihn ist Treue unabdingbar.

Ordnung muss sein: Regeln

Gründertypen sind stolz darauf, dass sie ordentlich sind – auch dieser Charakterzug geht auf ein hochaktives Serotoninsystem zurück. In meiner Persönlichkeitstyp-Studie stimmten vor allem Gründer der Aussage »Es ist mir wichtig, mich um meinen Besitz zu kümmern« uneingeschränkt zu.
Gründer sind auch in ihren alltäglichen Verrichtungen sehr systematisch. Bevor sie eine bestimmte Aufgabe übernehmen, organisieren sie sich und teilen den Arbeitsprozess in viele kleine Schritte ein. Der Gründer hält sich gerne an eine vorgegebene Linie. Er arbeitet nicht gerne unter Druck, und Unvorhergesehenes stört ihn. Sogar am Wochenende macht der Gründer sich Listen seiner Freizeitaktivitäten, die er dann getreulich abarbeitet. Auch seine sozialen Kontakte organisiert er gerne im Voraus. Der Gründer schätzt Regeln, ein Charakterzug, der vermutlich seinem biologischen Bedürfnis nach klaren Strukturen entspricht. Sie arbeiten häufig Regelwerke für andere aus, auch wenn sie in großen Unternehmen tätig sind. Der Gründer fühlt sich wohl, wo es klar abgegrenzte Hierarchien gibt, wo Pflicht und Treue noch eine Rolle spielen und »Zucht und Ordnung« herrschen.

Der Gründer als Planer

Der Gründer stellt gerne Pläne auf – dies ist ein weiteres wichtiges Persönlichkeitsmerkmal dieses Typs. In meiner Persönlichkeitstyp-Studie waren es vor allem die Gründer, die die Aussage »Ich plane gerne weit im Voraus« uneingeschränkt bejahten.
Was dem Entdecker zuwider, dem Wegbereiter lästig ist und dem Diplomaten wenig wandlungsfähig erscheint, bedeutet für einen Gründer die pure Entspannung. Seine planerischen Fähigkeiten sind enorm.Der Gründer liebt Arbeits- und Stundenpläne. Auch das Bedürfnis, Regeln, Plänen und gewohnheitsmäßigen Abläufen zu folgen, wird mit dem Botenstoff Serotonin in Verbindung gebracht und gehört zu den charakteristischen Zügen des Gründers. Da der Gründer seine Ziele auf organisierte, strukturierte und im wörtlichen Sinne »planmäßige« Weise erreichen möchte, können Unterbrechungen und Abweichungen ihn stark irritieren. Sein Ziel ist der Abschluss, er will, dass dann alle Probleme gelöst und alle Arbeiten erledigt sind.

Präzision und Details: schrittweises Denken

Es gibt noch ein anderes Persönlichkeitsmerkmal, das die meisten Gründertypen miteinander teilen: sie sind bis ins Detail präzise. Für den Gründer sind Details wichtig. Sie erinnern sich der Namen bestimmter Leute, vergessen Geburts- und Jahrestage nicht und können sich merken, was Nachbarn beziehungsweise Kollegen ihnen erzählen. Auch die genauen Daten von familiären Ereignissen oder wichtigen Vorfällen in der Gemeinde bleiben ihnen lange präsent. Der Gründer muss einfach akkurat sein. Er ist hochgradig prozessorientiert. Er verfolgt seine Ziele auf präzise, beständige, logische, lineare Weise – Schritt für Schritt (weshalb ich diese Vorgehensweise »schrittweises Denken« genannt habe). Sogar in simplen Alltagssituationen bemüht sich der Gründer, seine Gedanken exakt, präzise und vollständig mitzuteilen, wobei er alle wichtigen Informationen vermittelt. Wenn Sie ihn unterbrechen, seine Sätze für ihn beantworten oder scheinbar überflüssige Fragen stellen, wird der Gründer annehmen, dass Sie nicht interessiert sind oder nicht zuhören. Gespräche, die vom Thema ablenken oder gar einen Faden ausspinnen, der mit dem, worum es eigentlich geht, nichts zu tun hat, sind für ihn ein Ärgernis. Selbst in ihren Scherzen lässt sich dieses Bedürfnis nach Ordnung, Vorhersagbarkeit, Präzision und Abgeschlossenheit erkennen. Nonsens, Blödsinn, Witze, deren Pointe offenbleibt – all das mag der Gründer nicht. Auch ein Scherz muss bei ihm eine klar erkennbare Richtung haben. Diese Neigung zum bodenständigen Humor wird mit Serotonin in Verbindung gebracht.

Der Gründer zeichnet sich aus durch Geduld und Beständigkeit

Tugenden der Geduld und Beständigkeit – wie viele andere Gründertypen auch, die in erster Linie von Serotonin beeinflusst werden. Gründertypen sind tatsächlich geduldig und beständig, ja sogar hartnäckig. Das liegt einfach daran, dass sie sich nicht langweilen, wenn sich etwas wiederholt. Aufgaben, bei denen es um häufige Wiederholungen geht, sind genau »ihr Ding«.
Interessanterweise lassen Aufgaben, die von steter Wiederholung geprägt sind, den Serotoninspiegel ansteigen. der Gründer zu symmetrischen Strukturen wie Pyramiden, Kreuzen und anderen geometrischen Formen neigt, in denen sich Einfachheit, Ordnung, Klarheit zeigen.

Der Gründer liebt Fakten

Der Gründer konzentriert sich gerne auf das, was er sehen, hören, fühlen, schmecken und riechen kann. Er schätzt es, wenn sein Universum mit der sogenannten Realität gespickt ist. Gibt es in einer Situation nichts Zweideutiges, sind alle Einzelheiten bekannt und belegt, fühlt er sich am wohlsten. Deshalb sammelt der Gründer Fakten, Fakten und nochmals Fakten.
Anders als die anderen drei Persönlichkeitstypen kann er sich Daten auch merken, ohne sie in einen Kontext stellen zu müssen. Der Gründer erinnert sich meist an die Namen von Bekanntschaften, an Telefonnummern, Liedtexte und andere zusammenhanglose Informationen, die andere Menschen als unwichtig abtun. Doch der Gründer liebt Fakten nicht nur, er baut seine gesamten Entscheidungen darauf auf. Er ist eine der konkreten Bedeutung des Wortes verpflichtete Natur, die schönen Theoriegebäuden misstraut. Schlussfolgerungen, Anspielungen, Zweideutigkeiten können ihn zum Wahnsinn treiben. Wenn Sie also einen Gründertyp bei einer Verabredung oder im Büro beeindrucken wollen, erzählen Sie ihm nichts von Ihren Vorstellungen und Ideen. Bleiben Sie bei den Einzelheiten. Geben Sie ihm präzise, klare Informationen. Gründer wollen Fakten, Theorien lassen sie kalt.
Vielleicht ist es eben diese Liebe zu den Fakten, die den Gründer zum Zahlengenie macht. Wenn der Serotoninspiegel im Gehirn ansteigt, lassen Kreativität und Abenteuerlust nach. Andererseits besitzen Menschen, die über eine bestimmte Variante des Serotonin-Gensystems verfügen, eine besondere Form der Begabung für räumliches Vorstellungsvermögen und den Umgang mit Zahlen. Der Gründertyp begreift Zahlenreihen mit Leichtigkeit – wahrscheinlich weil Zahlen konkret, präzise und ordentlich sind, was wiederum zur Serotoninbetonung passt.

Der Gründer verfügt über Managerbegabung

Niemanden wird erstaunen, dass der Gründertyp sich im Allgemeinen als fähiger Manager oder Geschäftsführer erweist. Er hält sich an Regeln und Fakten und achtet peinlich genau aufs Detail. Er ist verlässlich, beständig und gewissenhaft. Und er knüpft Bande mit seiner Umgebung, weil er über enorme soziale Fähigkeiten verfügt. Auch diese Gabe hängt mit seiner Serotoninbetonung zusammen. Menschen, die Medikamente zur Steigerung des Serotoninspiegels nehmen, sind in Gruppen besser zur Zusammenarbeit fähig. Sie bringen mehr Vorschläge ein, erteilen weniger Befehle und stellen weniger Versuche an, Probleme allein zu lösen.

Die Hüter der Tradition

Der Gründer aber schätzt alte Gewohnheiten: Er ist recht traditionell orientiert, was auch meine Persönlichkeitstyp-Studie bestätigt. Nur Gründertypen konnten der Aussage »Meine Familie und Freunde würden sagen, dass mir Traditionen und Werte wichtig sind« voll zustimmen. Auch eine Aussage wie »Altüberkommene Traditionen sollte man bewahren und respektieren« fand ihr Einverständnis. Gründertypen vergessen keinen Jahres- oder Geburtstag. Sie lieben Betriebsfeste, Privatpartys und alles, was man mit Freunden im Freien unternehmen kann: Jagen, Fischen, Skifahren oder Sonne-Tanken.

Der Gründer ist vorsichtig, aber nicht ängstlich

Der Gründer ist wirklich äußerst vorsichtig. Vorsicht ist ein Charakterzug, den die meisten Gründer teilen. Tatsächlich war diese Vorsicht zu erwarten, da mehrere Gene im Serotoninsystem offensichtlich etwas damit zu tun haben, wie wir Ärger vermeiden. Frauen und Männer, die eine ganz bestimmte Kombination dieser Gene aufweisen, zeigen sich tatsächlich vorsichtig, ohne deshalb gleich ängstlich zu sein. Während Dopamin die Abenteuerlust erhöht, steigt Serotonin diesbezüglich eher auf die Bremse. Vorsichtige Männer und Frauen sind darum aber noch lange nicht risikoscheu. Sie fühlen sich nur im Vertrauten wohler. Gründertypen suchen Sicherheit wie der Entdecker die neue Erfahrung, der Wegbereiter die Leistung und der Diplomat die Harmonie.

Gewissenhaftigkeit

Diese einzelnen Persönlichkeitsmerkmale summieren sich zu einem Charakterzug, der den Gründertypus vor allen anderen auszeichnet – seine Gewissenhaftigkeit.
Der Psychologe Marvin Zuckerman glaubt, dass Gewissenhaftigkeit aus zwei grundlegenden Zutaten besteht: Pflichtgefühl, also das Maß, in dem ein Mensch bestimmte Verhaltensnormen für sich akzeptiert; und Sorgfalt, also das Maß, in dem ein Mensch bedachtsam Pläne macht und umsetzt. Andere Wissenschaftler rechnen zur Gewissenhaftigkeit noch andere Persönlichkeitsmerkmale, zum Beispiel Vorsicht, Methodik, Zwanghaftigkeit, Bedächtigkeit, Selbstdisziplin, Beständigkeit, Ordnung, Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Gemeinschaftssinn und Treue zu ethischen Prinzipien. Gewissenhafte Menschen empfinden ein tiefgreifendes Verantwortungsgefühl. Sie stellen Pläne auf, die sie befolgen, und halten sich an die geltenden sozialen Normen.
Der Myers-Briggs-Test gibt dazu noch an, dass diese Menschen Dinge gerne auf »althergebrachte Weise« tun und dass sie »bestehende Methoden« nicht in Frage stellen. Sie erledigen das ein oder andere gerne »lange im Voraus« und »wissen meist vorher«, was sie tun werden. Sie verwenden mit signifikanter Häufung Worte wie »planmäßig«, »diszipliniert«, »systematisch« und »organisiert«. Diese Männer und Frauen bauen etwas auf. Sie sind keine Erfinder und werden auch lieber »vernünftig« als »faszinierend« genannt. Sie suchen Sicherheit und Ordnung und stehen gerne »mit beiden Beinen fest auf der Erde«. Wie bereits erwähnt, sind diese »Unterkategorien« der Gewissenhaftigkeit eng mit dem Serotoninsystem verbunden. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass viele Gründertypen bereits in jugendlichem Alter eine konkrete »Arbeitsmoral« entwickeln. Der Gründertyp ist gewissenhaft und gemeinschaftsorientiert. Sie helfen gerne im Haus, springen dem Nachbarn bei oder gehen bei kirchlichen Aktivitäten als Freiwillige zur Hand. Sie übernehmen all jene undankbaren Aufgaben im Büro, im Stadtviertel, für das Land oder für dieWelt, und zwar mit einer geradezu stoischen Gutmensch-Attitüde.
Das ist es, was den Gründer aufrechthält: der Dienst am anderen.

Der Gründer: sozial, ausgeglichen und mildtätig

Gründertypen sind sozial eingestellt. In der Persönlichkeitstyp-Studie bezeichneten weit mehr Gründer als andere Typen ihre Freunde als »die Jungs« oder »die Mädels«. Männer und Frauen mit diesen Genen haben mehr enge Freunde. Sogar sehr scheue Menschen, die Medikamente nehmen, welche den Serotoninspiegel ansteigen lassen, werden offener und leutseliger, wenn der Botenstoff im Gehirn wirkt.
Serotonin beruhigt aber auch. Das ist einer der Gründe, weshalb Menschen Medikamente nehmen, die Wirkstoffe wie Fluoxetin und Paroxetin enthalten die den Serotoninspiegel erhöhen: Sie wollen glücklicher und gelassener sein. Denken Sie nur einmal an die beneidenswerdie den Serotoninspiegel erhöhen: Sie wollen glücklicher und gelassener sein. Denken Sie nur einmal an die beneidenswerten Jungs und Mädchen Ihrer Schulzeit, die immer so cool und selbstbewusst wirkten. Vielleicht war einfach nur deren Serotoninsystem aktiver.
Möglicherweise ist das Bedürfnis nach mehr entspanntem Selbstbewusstsein für manche Menschen auch der eigentliche Beweggrund, zu Psychodrogen zu greifen. MDMA (3,4-Methylendioxy-N-Methylamphetamin), das man auch als Ecstasy kennt, und ähnlich wirkende Halluzinogene wie LSD, DMT (N,N-Dimethyltryptamin) und Psilocybin bewirken eine hohe Serotoninausschüttung. Dies löst ein intensives Wohlgefühl aus. Dabei steigt auch die Sensibilität für Berührungen an, eine bizarre, ungewöhnliche Wahrnehmung stellt sich ein. Ecstasy sorgt gleichzeitig für einen Anstieg des Dopamin- und Norepinephrinspiegels. Doch nur Serotonin steigert auch das Nähegefühl zu anderen Menschen und das Selbstbewusstsein, während Dopamin für euphorische Gefühle zuständig ist.
Neben Ausgeglichenheit und Freundlichkeit zeigt der Gründertyp meist auch noch einen ausgesprochenen Hang zum Einsatz für andere.

Der Gründer und sein  Wunsch dazuzugehören

Für den Gründertyp ist der äußere Anschein wichtig. Der Gründer will dazugehören. Er will als verlässlich, respektabel und wohltätig gelten, kurz gesagt: ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft sein. Sein emotionales Wohlbefinden hängt davon ab, ob er in soziale Netze eingebunden ist. Und persönliche Kritik kann auf sie niederschmetternd wirken. Also tun sie etwas dafür, dass ihre persönlichen Bindungen bestehen bleiben. Sie übernehmen Verantwortung und benehmen sich, »wie es sich gehört«. Tatsächlich nimmt der Gründer enorme persönliche Opfer auf sich, um seinen Platz in der sozialen Hierarchie zu finden oder vielleicht sogar an die Spitze aufzusteigen.
Und dieser Einsatz lohnt sich normalerweise. Menschen, in deren Serotoninsystem bestimmte Gene aktiv sind, erreichen gewöhnlich einen höheren sozioökonomischen Status. Und sie leben eher in einem wohlhabenden Umfeld.
Und er hängt sich Fotos von sich mit der Familie, mit einflussreichen Menschen oder bekannten Politikern ins Arbeitszimmer.
Die Korrelation zwischen Serotonin und »gesellschaftlichem« Erfolg lässt sich auch für andere Spezies nachweisen. Ob Sie nun Mensch, Affe oder Hummer sind: Je höher Ihr Serotoninspiegel ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie im »Establishment« ankommen.

Der Gründer und sein Verhältnis zur Religiosität

Man neigt zu der Annahme, dass Menschen, die Autorität respektieren, die Regeln befolgen, an Tradition und Treue glauben und sich für die etablierte Ordnung einsetzen, auch religiös sind.
Doch das ist nicht notwendigerweise der Fall. Es gibt eine Menge atheistischen Gründer. Studien an ein- und zweieiigen Zwillingen zeigen, dass Religiosität durchaus eine genetische Komponente hat. Menschen mit einer hohen Serotoninaktivität in bestimmten Gehirnregionen, die Raphe-Kerne im Hirnstamm eingeschlossen, neigen zu Selbst-Transzendenz und Religiosität. Es verwundert also nicht, dass psychoaktive Substanzen wie LSD, Ecstasy, Psilocybin und Meskalin häufig Gefühle spiritueller Bewusstheit, mystischer Erfahrung und religiöser Ekstase hervorrufen. Wie ich bereits erwähnte, erhöhen diese Substanzen den Serotoninspiegel in vielen Gehirnregionen auf drastische Weise.
Die Religiosität des Gründertyps geht vielleicht auf dessen Wunsch zurück, das »Richtige« zu tun. Der Gründer quält sich mit seinem Gewissen. Worte wie »sollen«, »müssen«, »richtig«, »falsch«, »angemessen« – der freiheitsliebende Entdecker fühlt sich davon ebenso abgestoßen wie der pragmatische Wegbereiter und der leidenschaftliche Diplomat. Doch der Gründertyp schätzt sie.
In der lexikalischen Studie zeigte der Gründertyp sich von Ausdrücken wie »moralisch«, »Moral« und »Werte« besonders beeindruckt.

Die Schattenseiten des Gründers

Gründer wollen alles richtig machen. Meist glauben sie daher auch, dass es nur einen »richtigen« Weg gibt. Dann werden sie dogmatisch, stur und engstirnig. Emotionale Sturheit ist ebenfalls einer der Charakterzüge, die mit hoher Serotoninaktivität einhergehen. Da der Gründertyp Regeln und Pläne schätzt, liegt es nahe, dass er angesichts solcher Banalitäten in Streit gerät.
Der Gründer ist realistisch und vorsichtig, was beides im Grunde positive Eigenschaften sind. Doch beide können in echten Pessimismus umschlagen, was ebenfalls auf Serotoninaktivitäten zurückzuführen ist. Der Pessimismus des Gründers kann sogar in Fatalismus umschlagen. So gibt es beispielsweise Gründertypen, die fest davon überzeugt sind, dass nichts sich je zum Besseren wendet.
Auch der sprichwörtliche Stoizismus des Gründertyps ist auf die Wirkung von Serotonin zurückzuführen. Natürlich ist Gleichmut ein bewundernswerter Zug, doch wenn er ins Extrem umschlägt, kann er zwei recht unangenehme Formen annehmen: Selbstmitleid und das Gefühl der moralischen Überlegenheit. Der Gründertyp verschließt entweder völlig die Augen, wenn es um seine positiven Züge geht, oder er aalt sich förmlich in scheinheiliger Selbstzufriedenheit, während er den Stab über seinen Mitmenschen bricht. Darüber hinaus ist der Gründertyp nicht selten überkritisch. Der Gründertyp ist sparsam, ein Zug, der ebenfalls mit Serotonin in Verbindung gebracht wird, doch mitunter schlägt die Sparsamkeit in manifesten Geiz um. Da der Gründertyp so faktenorientiert und buchstabentreu ist, dass er nichts glaubt, was er nicht sieht, geschieht es nicht selten, dass ihm die subtileren Aspekte von Menschen oder Situationen einfach entgehen. Häufig bleibt der Gründertyp geistig in der Vergangenheit hängen. Wie eine Freundin dieses Typs kürzlich zu mir sagte: »Ich kann tagelang vor mich hinträumen und mir vorstellen, wie mein Leben wohl aussähe, wenn wir ein anderes Haus gekauft hätten. Oder ich meinen Schulfreund geheiratet und in der Schule bessere Noten gehabt hätte. Oder wenn ich mehr Geld verdienen würde. Bedauern ist das tägliche Brot meines Lebens.« Wie der Entdeckertyp für das Heute lebt, der Diplomat für das Morgen, so zieht den Gründer das Gestern an.
Der gefährlichste Zug am Gründertyp aber ist zweifelsohne seine Achtung für jede Form der Autorität und Befehlsgewalt. Natürlich ist auch dies in bestimmten Situationen ein positiver Zug, doch keineswegs immer.

 

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