letzte Aktualisierung am 31. Januar 2020 durch Redaktionsteam
Das Reiz-Reaktions-Schema und seine Bedeutung für gewünschte Verhaltensänderungen. Vielleicht hast Du auch schon die Erfahrung gemacht, dass das alte Sprichwort “ Die Wahrscheinlichkeit eine schlechte Gewohnheit loszuwerden liegt bei 1:2” keine Übertreibung ist. Ich will dir verraten warum das so ist und dir eine Möglichkeit vorstellen, mit der Du es künftig trotzdem erfolgreich schaffen kannst.
Das Reiz-Reaktions-Schema:
Erinnerst Du dich noch an die Biologiestunden, in denen von Pawlow und seinen Hunden die Rede war? Falls nicht, zur Erinnerung: Der russische Forscher Pawlow trainierte Hunde, indem er jedesmal, wenn sie Fleisch zu fressen bekamen, mit einer Glocke läutete. Nach einer Weile löste allein die Glocke die Speichel-Bildung im Maul der Tiere aus. Vielleicht ist dir dieses Phänomen auch bekannt, wenn Dir allein die Vorstellung an dein Lieblingsessen bereits im wahrsten Sinne des Wortes das „Wasser im Mund“ zusammenlaufen lässt.
Wenn Du dich nun fragst, was das mit deinen Gewohnheiten zu tun hat ist hier die Lösung:
Man nennt diese Verbindung von unbedingten Reflexen (Speichelbildung) mit bedingten (auch erlernten oder trainierten) Reflexen (Glocke läuten) Konditionierung.
Klassische Konditionierung
Sie ergibt sich als Folge zweier gleichzeitig auftretender Faktoren und führt zu bevorzugten Nervenbahnen, oder auch sogenannten neuraler Bahnen“.
Sie ist die Erklärung dafür, dass es dir in der Regel auch mit (noch so starker) Willenskraft alleine nicht gelingt, dich von bestimmten Verhaltensmustern zu lösen. Die erworbene Reaktion ist in ihrer Geschwindigkeit von einem Reflex nicht zu unterscheiden und erfolgt unbewußt.
Einen Reiz-Reaktionsstop setzen
Und so klappt es doch:
Dein (unerwünschtes) Verhalten folgt einem sogenannten Reiz-Reaktions-Schema. Jede (An-) Gewohnheit, egal ob gut oder schlecht, löst gewisse Gefühle in dir aus, die sich häufig nur deshalb gut“ anfühlen weil sie dir bereits bekannt und daher vertraut sind). Deshalb fällst Du auch immer wieder in deine alten Verhaltensmuster zurück. Zur dauerhaften Verhaltensveränderung bedarf es daher zunächst eines „unguten” (da ungewohnten) Gefühls.
Dem Teufelskreis entkommst du nur, wenn es dir gelingt, zwischen Glocke und Futter einen Reaktions- Stop zu setzen.